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SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar-Februar 2016

SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar - Februar 201652 oder bei der „Aktion Gemeinsinn“ in Berlin. Regina Heygster ist nun immer unterwegs, auf Podiumsdiskussionen, beim Wirtschafts-Round- Table. „Es ging bei der Suche nach Sponsoren nicht nur um finanzielle Hilfe, sondern auch darum, Menschen und Firmen zu finden, die uns mit ihrem Wissen, ihren Kontakten, ihrer Arbeitskraft helfen“, sagt sie. „Dank dieser Unterstützung und der Spendengelder konnten wir schließlich 2006 beginnen: Der Rembertitunnel wurde für zwei Jahre komplett ein- gekleidet, die ersten großen Mosaiken wurden gelegt. Und so ging es Schritt für Schritt weiter.“ 2011 sind beide Frontseiten fertig gestaltet – doch längst nicht alle Abschnitte innerhalb des Tunnels: Viele Mosaike und Texttafeln mit Friedensworten und Weisheitstexten sind noch nicht fertig. Um diese zu finanzieren und umzusetzen, ruft der Verein weiter zu Spenden auf: Kunstpatenschaften, eine Fördermitgliedschaft oder die Spendenaktion „1000 x 100“ – es finden sich einige Möglichkeiten, sich am Friedenstunnel zu beteiligen. „Die Idee zu 1000 x 100 kam uns, nach- dem wir zwar bereits sehr weit mit der Umgestaltung des Tunnels vor- angeschritten waren, uns aber noch immer EUR 100.000 gefehlt haben, um das Projekt abzuschließen“, erklärt Regina Heygster. „EUR 100.000 ist eine stolze Summe. Teilen wir diese aber durch 1000 Menschen, sind es plötzlich nur noch EUR 100,-. Besonders diese Spendenaktion wird wirk- lich gut angenommen, nicht nur von Firmen, sondern auch von Privat- personen. Auch die Patenschaften lassen sich wunderbar verschenken – immerhin ist eine Texttafel im Tunnel oder ein Mosaik-Friedenswort etwas, das bleibt.“ Mit Leben gefüllt: der Friedenstunnel Seit September 2015 kann sich der Friedenstunnel sowohl von außen, als auch endlich von innen sehen lassen: Nach einer umfangreichen Sanie- rung sind ein 100 Meter langes Friedensmosaik, das 135 Mal das Wort „Frieden“ in internationalen Sprachen zeigt, sowie 82 Tafeln mit Frie- dens- und Weisheitstexten eingesetzt worden. Eine LED-Licht-Installation am Gewölbehimmel sorgt dafür, dass die Mosaiken und Texte auch nach Einbruch der Dunkelheit noch gelesen werden können. Doch die Umge- staltung des Tunnels ist nicht die einzige Arbeit des Vereins. Der Frie- denstunnel soll durch eine inhaltliche Arbeit auch mit Leben gefüllt werden, und zwar über den Standort des Tunnels hinaus. In Schulpro- jekten, bei Podiumsdiskussionen im Bremer Rathaus sowie bei vielen wei- teren Veranstaltungen wird das Projekt gemeinsam mit den daran beteiligten Religionsvertretern vorgestellt und zur Auseinandersetzung mit dem Thema „Frieden“ angeregt. Dabei geht es nicht immer um einen globalen, sondern auch um den ganz eigenen, persönlichen, inneren Frie- den: „Besonders bei den Schulprojekten versuchen wir, den jungen Men- schen klar zu machen, dass Frieden klein anfängt, immer erst bei mir selbst. Und dass man weiter an sich und seine Träume glauben muss“, sagt Regina Heygster. „Man sollte auch einmal verrückte Dinge angehen und mutig sein. Dann werden plötzlich auch Dinge wahr, die am Anfang zu groß scheinen. Wie beispielsweise die Realisierung des Tunnelpro- jekts.“ Das Projekt ist allerdings auch jetzt noch nicht abgeschlossen. Re- gina Heygster hat noch einiges vor. Welche Wünsche sollen noch erfüllt werden? „Mein ursprüngliches Ziel, mit diesem Friedenssymbol den Men- schen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, habe ich erreicht. Ich höre so viel Positives, bekomme viel Dankbarkeit und Freude zurück“, antwortet sie und lächelt nun selbst. „Toll wäre es natürlich, wenn irgendwann auch das ‚Tor zum Tunnel’, der Stahlträgertunnel, umgestaltet werden würde. Ansonsten steht ja die Tunnelpflege regelmäßig auf dem Programm. Der Tunnel muss instandgehalten und immer mal wieder ausgebessert wer- den. Dafür und für weitere Projekte, wie zum Beispiel eine farbliche Ge- staltung des Gewölbehimmels, suchen wir weiter Menschen, die uns unterstützen wollen. Denn alleine hätte ich das bis hierhin nie geschafft! Er ist nicht mein Tunnel oder der unseres Vereins, sondern der Tunnel aller Menschen, die gespendet oder durch ihr Wissen beziehungsweise ihre Arbeitskraft geholfen haben, meine Idee umzusetzen. Der Friedens- tunnel ist eine Gemeinschaftsarbeit. Und die ist – gerade in der heutigen Zeit – wichtig und gut.“ www.rembertitunnel.de FRIEDENSTUNNEL IN BREMEN Das Wort „Frieden“ auf Türkisch Im Inneren des Tunnels: Texttafeln mit Friedenssprüchen aus aller Welt

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