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SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar-Februar 2016

SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar - Februar 2016 63 Saleh ist ein freundlicher, vielleicht etwas zurückhaltender Typ. Aber wenn er in der Taekwondo-Halle von Bremen 1860 auf der Matte steht, dann geht er ein bisschen aus sich heraus, dann ist er in seinem Element. „Sport, und besonders Teakwondo sind mein Traum und meine Leiden- schaft“, erklärt der 26-Jährige auf Englisch, der hier in Schwachhausen seine neue sportliche Heimat und neue Freunde gefunden hat. Egal, ob Trainer oder Sportkollegen: Es gibt niemanden, der den jungen Mann aus Syrien mit dessen ruhiger und bescheidener Art nicht ins Herz geschlos- sen hat. „Ich will richtig Deutsch lernen und mir hier ein neues Leben auf- bauen“, sagt er. Saleh fährt auch gerne Straßenbahn. „Das finde ich toll. Bei uns zu Hause gibt es nämlich nur Busse“, sagt er mit einem fast etwas verlegenem La- chen. „Bei uns zu Hause“ ist genauer gesagt in Damaskus. Saleh ist ge- flüchtet aus seinem Heimatland. Nicht weil sein Leben akut bedroht gewesen wäre, sondern deshalb, weil der junge Mann für sich und sein Leben keine Perspektive mehr sah. „Seitdem der Krieg begonnen hat, haben in Syrien 60 Prozent der Leute ihren Job verloren“, erzählt Saleh. Nur Polizisten und Soldaten hätten noch einen sicheren Job, fügt er an. Für Saleh, der in seiner Heimat frü- her als Reiseleiter, Fahrkartenverkäufer, Englischlehrer und Taekwondo- Trainer gearbeitet hat, war dies keine Alternative. Deswegen hat er sich auf die Flucht nach Europa gemacht. 13 Tage lang war er unterwegs, bis er am 1. Oktober vergangenen Jahres Deutschland erreichte. Nur 13 Tage. Unglaublich schnell, wenn man bedenkt, wie viele Länder er durchque- Traum von einem neuen Leben ren musste. Glück hat er auf seiner Reise zweifelsohne gehabt, ungefähr- lich war die Flucht aber bei Weitem nicht. Als ihn ein Schlepper nachts von Syrien zwei Stunden lang zu Fuß über die türkische Grenze führte, hätte seine Flucht schon zu Ende sein können, wäre er erwischt worden. Und bei der Bootsfahrt übers Mittelmeer nach Griechenland setzte er sein Leben aufs Spiel. „Hätte sich einer der 40 Menschen an Bord falsch be- wegt, wären wir gekentert“, erinnert sich Saleh, der am liebsten Sport studieren möchte. „Das wäre das Tollste“, sagt der Mann, der in seinem neuen Leben fast schon angekommen zu sein scheint. modern - servicefreundlich - preiswert Tel. 0800 - 20 366 10 (kostenfrei) Fax 0421 - 20 366 40 mail@hornerapotheke.de www.hornerapotheke.de Sebastian Köhler e.K. Horner Heerstr. 35 28359 Bremen Mo.-Fr. von 8.00 bis 19 Uhr Sa. von 8.30 bis 14 Uhr SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar - Februar 201663 Tel. 0800 - 2036610 (kostenfrei) Fax 0421 - 2036640

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