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SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar-Februar 2016

SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar - Februar 201632 Das Gespür, aber auch die Liebe für unbekannte Lebensmittel hat er von seinem Vater weitergegeben bekommen. Dieser arbeitete in einer ganz anderen Branche. Doch auch der Bauingenieur verstand es, das Bauge- schäft in Kuwait mit neuen, von ihm importierten Techniken immer wie- der voranzutreiben. Von seinen vielen Reisen brachte der Vater seinen staunenden Kindern zudem die Welt mit nach Hause. „Er hat uns sehr viele neue Dinge mit nach Kuwait gebracht. Einmal zum Beispiel brachte er Spargel in Gläsern aus Deutschland mit. Da haben wir alle geschaut.“ Seinem Vater hat Bashar Jadallah auch das Rezept zu verdanken, mit dem seine Erfolgsgeschichte vor über 20 Jahren begann. Bereits in Studenten- kreisen war der Schwachhauser, der zum Studium nach Köln und dann nach Bremen gekommen war, bekannt für seine Guacamole, ein Rezept, das sein Vater von seinen zahlreichen USA-Reisen mitgebracht hatte. Die Avocado-Paste war in den späten 80ern in Deutschland noch unbekannt, die Frucht nur schwer zu ergattern. „Man konnte Avocados lediglich bei Karstadt in der Feinkostabteilung kaufen“, sagt Bashar Jadallah und erin- nert sich an die Zeit, als ihm die Früchte ausgingen und er mit dem Fahr- rad durch ganz Bremen fuhr, um Nachschub zu besorgen. Bei einem Straßenfest im Viertel verkaufte der Vegetarier seine Avocado-Paste dann das erste Mal. „Ich hatte damals nur noch 300 Mark in der Tasche und keine Ahnung von Gastronomie. Aber ich brauchte Geld. Und am Ende des Wochenendes hatte ich 5000 DM zusammen“, sagt er und muss la- chen. Sein Tapeziertisch, selbst gemixte Margaritas und eben seine Gua- camole waren ein voller Erfolg. Danach war der junge Student ein gefragter Gast; bei vielen Veranstaltungen in Bremen verkaufte er seine Paste, zudem klopfte die Gastronomie an die Tür. Die Avocados, die er in den Geschäften kaufen konnte, reichten allerdings für eine Massenpro- duktion nicht aus. Bei einer Lebensmittelmesse in Köln ging Bashar Ja- dallah deshalb auf die Suche nach einem Importeur – und fand einen Produzenten, der tiefgefrorene Guacamole anbot. Die Geschäftsidee für einen Lebensmittel-Import war geboren: Von da an importierte Bashar Ja- dallah die Tiefkühl-Creme, um sie etwas verfeinert weiterzuverkaufen. „Ich wollte noch nie Bockwurst und Bier verkaufen wie die anderen. Das war schon damals mein Credo: anders zu sein, und dafür bin ich noch heute in der Branche bekannt.“ FOODHUNTER BASHAR JADALLAH Auf der Suche nach dem guten Geschmack: Bashar Jadallah ist viel auf den Märkten, in den Garküchen und Supermärkten der Welt unterwegs, immer auf der Suche nach neuen Lebensmittel, die er in Deutschland etablieren kann.

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