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SCHWACHHAUSEN Magazin | März-April 2016

SCHWACHHAUSEN Magazin | März - April 2016 59 Adriaen van Ostade (1610-1685) nimmt in der holländischen Genrekunst neben Rembrandt eine herausragende Stellung ein. Er war mit allen Ge- heimnissen der Ätzkunst bestens vertraut; seine lichthaltigen, äußerst subtil und detailliert ausgeführten Radierungen verraten nicht nur die Innigkeit, mit der er sich seinen Themen zuwandte, sondern auch seinen feinen Humor. Während die frühen Drucke noch von einer gewissen Karikaturhaftigkeit zeu- gen, bilden die späteren Werke die äußere Wirklichkeit ohne moralisieren- den, verzeichnenden Blick ab. Mit seinen 50 Radierungen ist van Ostade ein getreuer Schilderer des zeitgenössischen Lebens: Herbergen, Bauernhütten, Ställe, Wirtshäuser, einfache Leute beim Trinken, Rauchen, Tanzen und Spie- len. Die Ausstellung von insgesamt rund hundert Werken vereint erstmals in Deutschland das gesamte druckgrafische Werk van Ostades. Sie stellt neben den in der Kunsthalle vorhandenen Radierungen auch den bedeutenden Be- stand eines Privatsammlers in vorzüglichen Abzügen vor. Neben den klein- formatigen Radierungen, die in verschiedenen Zuständen gezeigt werden können und so den Arbeitsprozess des Radierens illustrieren, werden auch Radierplatten aus Kupfer und Vorzeichnungen aus namhaften öffentlichen Sammlungen zu sehen sein, etwa aus der Hamburger Kunsthalle, dem Berli- ner Kupferstichkabinett und dem Frankfurter Städel. Anhand dieser Zeich- nungen lassen sich die Genese der Radierungen und die Wandlung van Ostades Stil in den 1640er und frühen 1650er Jahren verfolgen. Der Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen zählt zu den anerkannte- sten und am höchsten dotierten Auszeichnungen, die im Bereich der zeit- genössischen Kunst in Deutschland vergeben werden. Mit 30.000 Euro dotiert, findet der Wettbewerb in diesem Jahr zum 45. Mal statt. Getragen wird der Kunstpreis seit 1985 vom Stif- terkreis des Kunstvereins in Bremen. Dieser er- möglicht zudem den Ankauf eines Werks des jeweiligen Preisträgers. So konnte die Sammlung der Kunsthalle Bremen unter anderem um Ar- beiten von Martin Honert, Ólafur Elíasson, Wolf- gang Tillmans, Tino Sehgal, Ulla von Brandenburg, Thea Djordjadze und zuletzt Da- niel Knorr und Nina Beier erweitert werden. Im Zweijahresrhythmus nominieren zehn angese- hene Kuratoren unabhängig voneinander je einen Künstler oder eine Künstlerin aus dem deutschsprachigen Raum. www.kunsthalle-bremen.de Adriaen van Ostade, Die Sänger am Fenster, 1665, Radierung, 26,2 x 20,7 cm, Privatbesitz, Foto: Die Kulturgutscanner Nina Beier Kinder, Kerle, Charaktere. Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen 2016 Das druckgrafische Werk Adriaen van Ostades 6. April bis 3. Juli Ausstellung ab dem 23. April SCHWACHHAUSEN Magazin | März - April 201659

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