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SCHWACHHAUSEN Magazin | März-April 2016

SCHWACHHAUSEN Magazin | März - April 201662 Einer für alle, alle fürs Team Es ist schon eine ganz besondere Atmosphäre. Sie fahren immer mit, ju- beln, kreischen, feuern an mit allem, was sie aufbringen können. Die Rugby-Eltern von Bremen 1860 bilden das moralische und für Euphorie zuständige Rückgrat der Rugby-Jugend. Seit etwa 2010 baut der Verein kontinuierlich eine Jugendabteilung auf. Inzwischen ist die so weit ge- wachsen, dass sie sich weiter aufschlüsselt zu je einem U18-, U16-, U14- und U12-Team. Eine U10-Mannschaft entwickelt sich gerade. Duncan Helfrich war es damals, der die ersten Jugendlichen trainierte. Einer von ihnen war Scott Maltas, der wiederum heute die U12 und die ersten Triebe einer U10 unter seinen Fittichen hat. Und die Szene an sich ist gewachsen. Damals, als er selbst in Bremen anfing, habe es vielleicht eine Handvoll 7er-Teams gegeben, erinnert sich Scott Maltas. Inzwischen reicht die Anzahl der Mannschaften in Norddeutschland allein bei der U12 für ganze Wettbewerbe in 10er-Aufstellung. „Jedes halbe Jahr ploppt eine neue Mannschaft auf“, sagt Matthias Hill, Manager und Sponsor der U10, U12 und U14. Die U14, U12 und U10 bilden den Unterbau für die U16 und U18 und die wiederum sind die Basis für die beiden Herren- teams, von dem eins in der zweiten Bundesliga spielt. Bremen 1860 zieht sich also seinen eigenen Nachwuchs groß – und fördert so auch den Sport allgemein. Denn manch einen jungen Spieler zieht es nach Schulabschluss in eine andere Stadt, den Sport nimmt er dorthin mit. Scott Maltas trainiert 23 Jungs, mit denen er im vergangenen Jahr zu zwölf Spielen und drei Turnieren fuhr. Wenn die Jungs dort gut ab- schneiden, schwillt der Stolz in des Trainers Brust. So geschehen beim Sanssouci-Cup in Potsdam, als die Jungs eigentlich noch gar keine Spiel- erfahrung hatten und trotzdem schon die Konkurrenz in die Ränge ver- wies. Dazu wollen sie auch bei der Deutschen U12-Meisterschaft im Juni antreten. Zum ersten Mal in der Bremer Rugby-Geschichte nimmt eine U12-Mannschaft an einer Deutschen Meisterschaft teil. Im Training bereitet Scott Maltas die Jungs auf den Spielbetrieb vor und sorgt dafür, dass sie ihren eigenen Körper und ihre Kraft kennenlernen. Dabei können Kids aller Gewichtsklassen mitspielen. Für sie alle gibt es im Rugby eine passende Position. Es kommen Jungs aller sozialen Schich- ten und aus allen möglichen Herkunftsländern zum Training. Sechs Kon- tinente sind in der Abteilung vertreten. Und der Sport bietet so viel mehr, sagt Matthias Hill. Die Jungs lernen Respekt zu entwickeln. Mit dem Schiedsrichter wird nicht diskutiert. Sie lernen Fairness und entwickeln Freundschaften, sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die trotzdem jeden aufnimmt. Damit die Jungs mehr Spielpraxis bekommen, versucht die Rugby-Abtei- lung so oft wie möglich Vorspiele der Jugend vor den Bundesliga-Spielen anzusetzen. Wenn das klappt, bringt das gegnerische Bundesliga-Team seinen Nachwuchs mit nach Bremen – oder die Bremer Jugend fährt aus- wärts mit – und die Jungs können sich testen und beweisen. Darüber hin- aus strebt die Abteilung Kooperationen an, beispielsweise mit Schulen und Sportlehrern, um den Sport noch bekannter zu machen. Im Gegen- satz zum Fußball sei nämlich die Verletzungsgefahr sehr gering – bei der 1860-Jugend gab es noch keine einzige Verletzung. Eltern müssen sich also keine Sorgen machen, sagt Matthias Hill, dessen Söhne ebenfalls in der 1860-Jugend spielen. Die U16 und U18 trainiert Scott Maltas Kollege Julio Shkembi montags von 18 bis 20 Uhr und donnerstags von 17 bis 19 Uhr. Die U10, U12 und U14 trainieren gemeinsam dienstags von 17 bis 19 Uhr auf dem Ra- senplatz bei Bremen 1860 im Baumschulenweg 8-10. Jungs, die mitspie- len möchten, können probehalber einfach mal zum Training gehen. Alles, was dazu nötig ist, sind Sportsachen und Stollenschuhe.

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