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SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar-Februar 2014

SCHWANGER UND BABY SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar - Februar 2014 33 jetzt auf gleich. Dadurch, dass wir ununterbrochen bei der Frau sind, sehen wir kleinste Veränderungen viel eher“, antwortet Lena auf die Frage, ob denn die Si- cherheit für Baby und Mut- ter im Krankenhaus nicht viel eher gewährleistet sei als im Geburtshaus. Notsi- tuationen entstehen erst gar nicht, Risiken werden früh- zeitig erkannt. Wichtig ist aber auch zu wissen, dass sogenannte Risikoschwan- gerschaften, Zwillingsgebur- ten, Mütter mit Vorerkran- kungen oder Babys mit auf- fälligen Ultraschallauswer- tungen gar nicht erst zur Geburt im Geburtshaus auf- genommen werden. In die- sen Fällen ist eine medi- zinische Versorgung unab- dingbar. Das Geburtshaus Schwachhausen liegt in unmittelbarer Nähe des St. Josef- Stifts. Für eine werdende Mutter, die sich für das Geburtshaus entschei- det, mag dies eine zusätzliche Beruhigung sein, falls sie eine Verlegung wünscht oder es als medizinisch notwendig erachtet wird. „Selbst nach einer Verlegung in die Klinik haben Frauen mit einem außerklinischen Geburtsbeginn eine höhere Chance spontan zu gebären, als diejenigen, die schon in der Klinik starten“, berichtet Hebamme Lena aus ihrer Er- fahrung. Situationen, die in einem Notkaiserschnitt enden, kennt sie per- sönlich gar nicht. Wenn es mal mit einer Geburt im Geburtshaus nicht so recht voran geht, liegt es oftmals daran, dass die Frauen verkrampfen, weil sie sich die Schmerzen doch nicht so schlimm vorgestellt haben. Die erfahrenen Hebammen kennen viele Möglichkeiten, die der Frau in die- ser Ausnahmesituation zu helfen durchzuhalten oder auf natürliche Weise die Schmerzen erträglich zu machen. Nur höchst selten ist eine Verlegung in die Klinik notwendig. Dann aber reicht meist schon allein dieser Orts- wechsel, um eine Verkrampfung zu lösen, und das Baby kann spontan ge- boren werden. Kann denn eine junge Hebamme, die selber noch keine Kinder hat, den Wehenschmerz überhaupt nachempfinden? „Ich muss nicht wissen, wie es sich anfühlt“, meint Lena, „denn wenn ich es weiß, kann es vielleicht in Mitleid umschlagen“. Und das hilft der werdenden Mutter, die die Unterstützung der Hebamme braucht, nicht. Manche Geburten laufen völlig ungeplant ab. Lena berichtet von einem jungen Paar, das mit Beginn der Wehen noch möglichst lange zu Hause bleiben wollte, bevor es ins Geburtshaus fährt. Als der Mann dann signa- lisierte, dass sie nun zum Geburtshaus fahren möchten, machte auch Lena sich auf den Weg. Doch Lena war noch nicht ganz am Geburtshaus an- gelangt, da kam der Anruf vom werdenden Vater, dass sie es doch nicht schaffen würden, weil man schon die Haare des Kindes sehen könnte. Lena gab noch den Tipp „nicht ziehen, nur auffangen“ und raste zu der ungeplanten Hausgeburt. Ungefähr zeitgleich kamen das Baby und Heb- amme Lena an! Besondere Geschichten wie diese weiß sicherlich jede Hebamme zu er- zählen. Es ist etwas ganz Wertvolles, dabei zu sein, wenn neues Leben die Welt erblickt. Natürlich ist viel berufliche Routine dabei, aber die Emo- tionen sind bei Lena trotzdem da, besonders wenn die Eltern emotional gerührt sind. „Wenn ich nachts zu einer Geburt fahre, denke ich: die ganze Stadt schläft, aber für diese Familie geschieht etwas ganz Besonde- res – und ich darf dabei sein!“ www.geburtshaus-schwachhausen.de www.hebamme-lena.de Eine Ultraschallaufnahme kann nur bei einem Arzt gemacht werden – aber eine erfahrene Hebamme erkennt genau, wie das Baby im Mutterleib liegt und erklärt der werdenden Mutter, wo sich Kopf, Rücken, und Po befinden

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