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SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar-Februar 2014

SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar - Februar 2014 41 Jeder kennt die Waldorfschule – oder hat zumindest schon einmal davon gehört. Zur Waldorfschule gibt es viele Meinungen, die von enthusiastischer Zustimmung bis hin zu kategorischer Ablehnung reichen. Aber nicht jeder weiß Näheres über diese Schulform, die sich jedoch mit steigender Tendenz großen Zulaufs erfreut: Gab es in Deutschland zu Beginn der 1970er Jahre 32 Waldorfschulen, so sind es mittlerweile mehr als 230. Grund genug also, einmal eine der drei Bremer Waldorfschulen zu besuchen, um vor Ort zu erfahren, wie der Alltag eines Wal- dorfschülers eigentlich aussieht und wie sich das pädagogische Konzept von dem der Regelschulen unterscheidet. Bei der Ankunft vor der Schule in der Touler Straße fällt als erstes die be- sondere Architektur des Gebäudes auf – sie ist nicht „eckig“, sondern weist viele abgerundete Formen auf. Beim Gespräch mit der Geschäfts- führerin Susanne Rupprecht, mit der für die Öffentlichkeitsarbeit zustän- digen Jutta Schmidt sowie mit zwei Schülern der 12. Klasse, Ina und Stephan, wird schnell klar, dass sich die Schule noch in vielen anderen Dingen von der Regelschule unterscheidet. Da ist zunächst die Organisationsform als eingetragener Verein: Alle Eltern werden darin Mitglieder, wenn sie ihre Kinder in der Waldorfschule an- melden. Die Entscheidung zum Besuch dieser Schule wird also von den Eltern und ihren Kindern sehr bewusst getroffen und die Eltern gestalten das Schulleben auch aktiv mit. Aufgrund ihrer besonderen Struktur als Verein hat die Waldorfschule auch anstelle einer klassischen Schulleitung eine Geschäftsführung. Die pädagogische Zielsetzung und Ausgestaltung des Unterrichts erfolgt durch die Lehrer; die Zusammenarbeit mit den Eltern ist eng. Und was genau ist anders am Unterrichtskonzept und am Tagesablauf? Ganz wesentlich ist, dass in der Waldorfschule die Kindesentwicklung als ganze Persönlichkeit den Unterricht bestimmt. Heißt: Waldorfschulen wollen intellektuelle, kreativ-künstlerische, praktische und soziale Fähig- keiten gleichermaßen entwickeln. Kopf, Herz und Hand, also kognitives WALDORFSCHULE Gespannte Gesichter bei der Einschulung Lernen, Gefühl sowie handwerkliches und künstlerisches Arbeiten wer- den gleichberechtigt entwickelt. Der Schulalltag, so berichten Stephan und Ina, beginnt jeden Tag mit dem Hauptunterricht in den ersten beiden Stunden. Hier unterrichtet der Klas- senlehrer die Kinder in jeweils drei Wochen lang währenden sogenannten Epochen in Kernfächern wie Deutsch oder Mathematik. Die Schüler be- schäftigen sich dadurch intensiv und ununterbrochen mit der Materie und der Klassenlehrer lernt seine Schüler sehr gut kennen und kann sich somit gut auf ihre individuellen Stärken und Schwächen bei der Erarbeitung des Stephan Hollweg (12. Klasse), Susanne Rupprecht (Geschäftsführung), Jutta Schmidt (Öffentlichkeitsarbeit), Ina Ott-Forsyth (12. Klasse)

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