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SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar - Februar 2015

Frank Zucht, Stille, 2014, Acryl auf Nessel, 122 x 145 cm FRISCH GEMISCHTES AUS SCHWACHHAUSEN Frank Zucht thematisiert das Verhältnis von Be- trachter und Landschaft im Spannungsfeld von sinn- licher Unmittelbarkeit und abstrahierender Distanz. Gerade das Meer setzt er als sublimes, die Seherfah- rung übersteigendes Motiv ins Bild – ein seit der Ro- mantik gebrauchtes Mittel, um nicht nur die äußere Schönheit von Weite und Himmel darzustellen, son- dern auch die Verkörperung innerer Bewegung. Mit reicher Palette und rauen, zum Teil aufgebroche- nen Oberflächen gestaltet Frank Zucht in atmosphä- rischer Dichte die wechselnde Dramaturgie des Lichts, Unruhen des Windes oder wandernde Wolken- berge. Aus diesem konzentrierten Motivkreis schöpft er immer neue Ableitungen, die von stillen Gewäs- sern, luftigen Heide- und Graslandschaften bis hin zu Meerstücken mit dunklen, apokalyptischen Wet- terlagen reichen. Sie können als variable Seelenzu- stände und Spiegelungen des Unbewussten interpretiert werden durch die Kombination mit schil- lernden Wasseroberflächen oder gefrorenen Seen, während lautlos gleitende Vögel und einsam trei- bende Boote als Leitmotive eines Übergangs erschei- nen. Solche zunächst idyllischen, aber auch bedrohlich zwischen Nebelschleiern und den Untiefen des Meeres aufgeladenen Erscheinungen wandeln Frank Zuchts Gemälde zu Epiphanien realer Bilder, Träume und Fantasien. Frank Zucht, geb. 1961 in Wendeburg, studierte an der Akademie der Bildenden Künste, Karlsruhe (bei Horst Antes) und an der University of South Australia in Adelaide/AUS. 2014 erhielt er den Kulturstern des Jahres der Neuen Westfälischen und der Lippischen Landeszeitung für besondere kulturelle Leistungen. Galerie und Kunstkabinett Corona Unger zeigt die Ausstellungen von Frank Zucht „Hinter dichten Wolkenfeldern“ und Ekkehard Neumann „Stille - Transparenz“ vom 31. Januar bis 15. März Ekkehard Neumann, Wasserfarbenblatt, Aquarell auf Bütten, 60 x 50 cm, Detail Ebenfalls in der Zeit vom 31. Januar bis 15. März fin- det die Kabinettausstellung des Bildhauers Ekkehard Neumann Stille – Transparenz statt. Der Bildhauer Ekkehard Neumann untersucht redu- zierte, geometrische Formen in ihrem Verhältnis zu Architektur und Raum. Dabei eröffnen gegenseitige Durchdringungen einen zentralen Austausch zwi- schen Innen und Außen. Das dialektische Miteinander von Körper und Raumordnung gilt für Ekkehard Neu- manns Vollplastiken ebenso wie für seine komposi- ten Wandarbeiten, in denen er winklige Eisen- strukturen minimal plastisch setzt, sodass sie aus der Ferne wie lineare Wandzeichnungen wirken. Einer solchen Installation stellt Ekkehard Neumann zarte Aquarelle zur Seite, deren Formensprache seine Kompositionsideen im Medium der Zeichnung auf- greifen und um lichte Farben bereichert weiterführen. Diese „Wasserfarbenblätter" entstehen in langsamem Pinselstrich, der behutsam über die raue Oberfläche des schweren Büttenpapiers fährt. Von Ebene zu Ebene verdichten sich die Pigmente. Wo Flächen und Farbfelder aneinander stoßen, sich überlagern, auf- fächern und verschachteln, entstehen transparente Bildräume von architektonischer Qualität, die in ihrer Stille und Schlichtheit beeindrucken. Ekkehard Neumann, geb. 1951 in Oldenburg, stu- dierte an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. 2009-2011 lehrte er plastisches Gestalten an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster. Seit 1996 ist er Vorsitzender des Westdeutschen Künstler- bundes. Der Künstler lebt und arbeitet in Münster. VERANSTALTUNGSHINWEISE Freitag, 30. Januar um 19 Uhr: Vernissage Sonntag, 15. Februar um 15 Uhr: „Singendes Blau“ – Die Unordnung der Menschen gehört zur Ordnung der Welt – Gedichte von Hans Arp und Jacques Prévert, ausgewählt und vorgetragen von Ekkehard Neumann Donnerstag, 26. Februar von 18 bis 22 Uhr: Apéro/l’Art Galerie und Kunstkabinett Corona Unger Georg-Gröning-Straße 14, 28209 Bremen SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar - Februar 2015 11 SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar - Februar 201511

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