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SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar - Februar 2015

SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar - Februar 2015 29 mit ein. Unterdessen stolzieren die Hühner umher und bitten hier und dort um ein Körn- chen. Die beiden Hunde dösen währenddessen in der Deckenlandschaft zwischen Kaninchen und Meerschweinchen. Die kleinen gefräßigen Meerschweinchen ent- locken das alte Lied „In der Konditorei saßen wir zwei und fraßen für drei“, was mit viel Ge- lächter mitgesungen wird. Von der anfänglichen Unsicherheit und Isoliertheit ist nur noch wenig zu spüren. Es wird gelacht, über die Tiere ge- fachsimpelt, gestreichelt und gefüttert. Jeder fühlt sich für sein kleines Meerschweinchen auf dem Schoß verantwortlich und bittet um mehr Gras oder Petersilie zum Füttern. Die Atmo- sphäre wird ausgelassener, es werden Later- nenlieder gesungen und sogar Gedichte auf Platt geschnackt. Wer anfangs noch unsicher mit seinem Meerschweinchen war, kann nun sehen und stolz darauf sein, wie es entspannt ausgestreckt auf seinem Schoß liegt und vor sich hin mümmelt. „Manchmal macht man es mit dem Herzen am allerbesten – und Sie hier machen es richtig, die Meerschweinchen füh- len sich wohl“, bestärkt Cornelia Drees die Heimbewohner. Auch das Huhn Melange darf noch einmal gemütlich auf einem Schoß Platz nehmen und eine Streicheleinheit genießen. „Ich möchte mich bei Ihnen bedanken“, sagt Cornelia Drees am Ende dieser wunderbaren Begegnung zwischen Mensch und Tier zu den Heimbewohnern. „Die Tiere haben von Ihnen viel Futter bekommen, aber vor allem eine Por- tion Liebe. Füttern vergeht, Liebe besteht.“ Eine Betreuerin der demenzkranken Bewohner sagt, dass dieses besondere Ereignis leider schnell wie- der vergessen werden wird, wahrscheinlich in- nerhalb der nächsten Stunde. „Aber das entspannte Gefühl der Bewohner wird noch län- ger anhalten“. Hunde, Meerschweinchen, Kaninchen, Hühner im aufgebauten „Tier- land“: Dieses ungewöhnliche Team harmoniert miteinander und ver- mittelt eine entspannte Atmosphäre. Cornelia Drees hat die meisten ihrer Tiere selbst aufgezogen oder aus dem Tierschutz bekommen. Der 6-jährige Anton hät das Huhn Scotty liebevoll auf dem Schoß. Die Lehrer sind oft begeistert, wie viel Ruhe Tiere in einen Raum voller Kinder bringen können. Immer wenn Tiere dabei sind, wächst die Klasse als Gruppe zusammen. DIE TIERFLÜSTERIN CORNELIA DREES SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar - Februar 201529

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