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SCHWACHHAUSEN Magazin | November-Dezember 2013

SCHWACHHAUSEN Magazin | November - Dezember 2013 41 T H E A T E R B R E M E N Viele Konflikte zwischen und in den Figuren bei den „Buddenbrooks“ TEXT | THEATER BREMEN FOTOS | JÖRG LANDSBERG Der Verfall einer Familie - die „Buddenbrooks“ Auch der Zuschauerraum wird zur Stadt Mahagonny erklärt Und auch Buddenbrooks (Regie Klaus Schumacher) spielen wir wieder! „Buddenbrooks“ ist einer der großen Romane der Weltliteratur. Thomas Mann erhielt dafür 1929 den Nobelpreis. Kann man ein solches Meister- werk auf die Bühne bringen? Entzieht sich die großartige Prosa nicht der Dramatisierung? Zumal sich der Roman über mehrere Generationen und Jahrzehnte im19. Jahrhundert erstreckt. John von Düffel, in Bremen unter anderem als Autor vom Radio-Tatort bekannt, hat den Versuch gewagt. Seine Bearbeitung stellt die drei Geschwister Thomas, Christian und Tony ins Zentrum. In ihnen konzentriert sich das Konfliktpotential des Romans ebenso wie seine wichtigsten Themen: Verinnerlichung fremder Werte, Ökonomisierung aller Lebensbereiche, Zerstörung der eigenen Freiheit durch falsche Ideale, vergebliches Erstreben der äußeren Form soge- nannter Bürgerlichkeit. Und es stellt sich heraus, dass Thomas Mann eine große Anzahl brillanter Dialoge geschrieben hat, die sehr gutes Theater- material ergeben. Diese Dialoge und die Situationen, die sie beschreiben, erweisen sich als höchst dramatisch; dramatisch im Sinne von: Konflikte zwischen den Figuren und in den Figuren. Jeder der Drei kämpft auf seine Weise mit den Traditionen, Werten und Pflichten, die ihm im Kontext des Familienunternehmens von den vorangehenden Generationen aufer- legt wurden. Thomas (Guido Gallmann) sieht sich in der Tradition, über- nimmt die Verantwortung für die Firma, hat Erfolg und spürt doch, dass ihm etwas fehlt. Christian (Alexander Swoboda) bricht aus der Familien- tradition aus und sucht Freiheiten in zweifelhaften Kreisen, findet aber keinen Weg. Tony (Karin Enzler) heiratet unglücklich aber dafür standes- gemäß, wie von ihr erwartet. So spielt sich ein bestürzendes Seelendrama in dieser Familie ab. Der Roman trägt den Untertitel „Verfall einer Fami- lie“. Dieser innere Verfall spiegelt sich auch im wirtschaftlichen Nieder- gang der Firma in sich wandelnden, schneller und rücksichtsloser werdenden Zeiten. Regisseur Klaus Schumacher gelingt es, gemeinsam mit dem Bremer Schauspielensemble „einen intensiven Abend“ (Bild) auf die Bühne zu bringen, an dem „die Spannung bis zum Schluss gehalten wird und der Besucher mit den Akteuren durch ein Wechselbad der Ge- fühle geht.“ (Radio Bremen) Weitere Informationen zu den Vorstellungen erhalten Sie unter www.theaterbremen.de Karten an der Theaterkasse unter Tel. (0421) 3653-333, kasse@theaterbremen.de Goetheplatz 1–3, 28203 Bremen Montag bis Freitag: 11 bis 18 Uhr, Samstag: 11 bis 14 Uhr

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