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SCHWACHHAUSEN Magazin | November-Dezember 2013

SCHWACHHAUSEN Magazin | November - Dezember 2013 35 Jumana Mattukat lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern (Richard, 7 und Emilia, 10) in Schwachhausen und hat im März 2013 ihr erstes Buch „Mami, ist das vegan?“ veröffentlicht. Ein ehrlicher Erfahrungsbericht mit vielen amüsanten Anekdoten über den nicht immer leichten Weg zu einer überwiegend vegan lebenden Familie. Wir haben Jumana Mattukat über die Entstehung ihrer Buchidee befragt. Frau Mattukat, Ihr Gesicht wird vielleicht dem einen oder ande- ren Leser bekannt vorkommen. Denn in der Medienlandschaft sind Sie ja schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Erzäh- len Sie uns doch kurz Ihren Werdegang. Meine erste Station beim Fernsehen war NBC Giga. Dort habe ich bis 2002 als Netzreporterin und CVD gearbeitet. Anschließend habe ich als freie Journalistin für den WDR moderiert und Fernsehbeiträge gemacht. Danach habe ich den Elternratgeber „urbia TV“ ins Leben gerufen, pro- duziert und moderiert. Zuletzt – bis Ende August habe ich hier in Bre- men für den regionalen Sender „heimatLIVE“ moderiert, für den ich jetzt noch als Kameratrainerin arbeite. Sie haben Bremen im Jahr 2010 als neuen Lebensstandort für sich und Ihre Familie gewählt. Inwieweit haben Ihre beiden Kinder Ihre Ernährungseinstellung beeinflusst? Klar, mit Kindern macht man sich automatisch mehr Gedanken rund um die eigene Ernährung. Der erste Schritt war die Umstellung zu einem Bio- haushalt. Ich habe mich dann immer intensiver mit den Fragen „Wie?“ und „Woher?“ beschäftigt und letztendlich hat mich mein Mitleid mit den Tieren und meine Verantwortung als Mutter zur Veganerin werden lassen. Ich wollte mir einfach von meinen Kindern später einmal nicht vorwerfen lassen müssen, dass ich um die Qualen der Tiere und auch die Folgen für den Klimawandel gewusst und nichts dagegen unternommen habe. War die Entscheidung, sich vegan zu ernähren, Ihre ganz per- sönliche, oder sollte die Umstellung von Anfang an gemein- schaftlich als Familie funktionieren? Ich selbst lebe seit 2 ½ Jahren vegetarisch und seit 1 ½ Jahren vegan. Nachdem meine Entscheidung natürlich gewisse Problematiken bei der Zubereitung unserer täglichen Mahlzeiten mit sich geführt hat – wem koche ich jetzt was? – hat es sich nach und nach ergeben, dass sich mein Mann und meine Kinder ebenfalls dem vegetarischen Speiseplan ange- schlossen haben. Je öfter ich dann beispielsweise Milchreis mit Reismilch gekocht habe, um so besser hat es den Kindern geschmeckt. Wie so vie- les ist das einfach eine Frage der Gewohnheit – auch der Geschmack von Kindern verändert sich mit der Zeit. Und so war es auch bei uns. Erklären wir doch nochmals kurz unseren Leserinnen und Le- sern, was es überhaupt bedeutet, sich vegan zu ernähren. Sich vegan zu ernähren bedeutet, keinerlei Speisen und Getränke tieri- schen Inhalts zu sich zu nehmen. Also nicht nur kein Fleisch, sondern auch keine Milch, keine Eier und eben alles, was daraus hergestellt wird. Wie gut klappt das denn tatsächlich im Alltag? Ergeben sich nicht gerade für die Kinder häufig Situationen, in denen sie genervt sind, weil sie sich derart zurückhalten müssen? Zu Beginn war die Umstellung schon eine Riesensache. Meine Familie war nicht gerade begeistert. Heute sind meine Kinder aus freien Stücken und überzeugte Vegetarier. Sie müssen sich also nicht zurückhalten. Zu Hause wird fast ausschließlich vegan gegessen, außerhäuslich darf es dann gerne auch mal „nur“ vegetarisch sein. Es gibt aber tatsächlich eine Speise, die meine Familie auch zu Hause nicht vegan essen möchte: Pizza mit J U M A N A M A T T U K A TINTERVIEW | KIRSTEN SEMRAU

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