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SCHWACHHAUSEN Magazin | Mai-Juni 2016

SCHWACHHAUSEN Magazin | Mai - Juni 2016 61 Eine Idee macht Schule Hoher Besuch: Scheich Mohammed Fadel Al Hameli (zweiter von links) sah sich das Kinderbewegungszentrum an und ließ sich vom scheiden- den Abteilungsleiter und Erfinder des Zentrums Raimund Michels und dessen Nachfolger Arne Truhart-Tschorn erklären, wie es entstand und sich seitdem entwickelte. (Foto: Carsten Heidmann ) Hohen Besuch empfing Bremen 1860 im April. Scheich Mohammed Fadel Al Hameli sah sich das Kinderbewegungszentrum (KBZ) an und ließ sich vom scheidenden Abteilungsleiter und Erfinder des Zentrums Raimund Michels und dessen Nachfolger Arne Truhart-Tschorn erklären, wie es entstand und sich seitdem entwickelte. Der Scheich aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ist Mitglied im Internationalen Paralympischen Ko- mitee und setzt sich dafür ein, dass sich Kinder mit und ohne Behinderung in seinem Heimatland zusammen von klein an regelmäßig bewegen. Der Besuch im KBZ von Bremen 1860 sollte ihm Inspiration für eine Indoor- Bewegungslandschaft geben. Das Interesse aus dem Ausland ist nicht neu für Raimund Michels, der für seine Arbeit mit Kindern bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. „Wir haben schon Informationen nach Südamerika gegeben“, erzählt er. Auch nach China habe er Broschüren gesendet. Doch noch nie kam jemand von den anderen Kontinenten auf das Vereinsgelände. Bereits vor einem Jahr hatte Willi Lemke, dessen Kinder mit dem Vereinssport bei Bremen 1860 groß geworden sind, Raimund Michels von einer Reise nach Abu Dhabi erzählt und ihn um eine Informationsmappe zum KBZ gebeten. Zu Mohammed Fadel Al Hameli pflegt er schon seit Jahren Kontakt. Schließ- lich habe er ihn überzeugen können, nach Bremen zu kommen und sich verschiedene Einrichtungen, darunter das KBZ, anzuschauen, erzählt Willi Lemke, der seinen Freund und Kollegen bei den Special Olympics bei der Besichtigung begleitete. Im Mittleren Osten sei es schwierig, Kinder in den Sport zu bringen, er- zählt Willi Lemke außerdem. Oftmals sei es zu heiß, um sich draußen zu bewegen, und Indoor-Lösungen gebe es nicht viele. Fettleibigkeit als ein Resultat der mangelnden Bewegung sei ein Problem erzählt Mohammed Fadel Al Hameli. „Es gibt das politische Bewusstsein, dass man was ma- chen muss“, so Willi Lemke. Die Besichtigung begann in der Spiellandschaft in Halle 8, wo vormittags Eltern mit ihren Kindern spielen. Dort trifft der Besucher auf eine Mutter, die aus Abu Dhabi stammt. Auf Arabisch bekräftigt sie, wie wichtig und sinnvoll ein Bewegungsangebot schon für die ganz Kleinen ist. Auf dem Weg zum Kinderbewegungszentrum erzählt Raimund Michels, wie er seit den Achtzigerjahren morgens um halb 5 Uhr in die Halle kam, um die Bewegungslandschaft aufzubauen, und sie abends wieder abbaute, damit andere Sportler die Halle nutzen konnten. Bis er schließlich das Präsidium überzeugen konnte, eine ganz neue Halle für das KBZ zu bauen. 1995 ging es damit los, 1996 wurde es eingeweiht. Seitdem steigen die Nut- zerzahlen kontinuierlich. Sichtlich beeindruckt erzählte Mohammed Fadel Al Hameli, der selbst sechs Kinder und ein Enkelkind hat, dass er so etwas noch nicht gesehen habe. Kinder ab sechs Monaten können sich regelmäßig bei Bremen 1860 mit verschiedenen Geräten und zu Live-Musik von Raimund Michels be- wegen. „Das Konzept lässt sich problemlos verpflanzen“, sagt 1860-Prä- sident Peter Scheuer, der Mohammed Fadel Al Hameli ebenfalls bei der Besichtigung begleitete. Auch bei der Ausbil- dung von Übungsleitern könne der Verein hel- fen, er bilde schließlich schon seit Jahren aus, so der Präsident. Beispielsweise könnten angehende Übungsleiter aus Abu Dhabi eine Zeit lang nach Bremen kommen und die 1860-Übungsleiter bei ihrer Arbeit begleiten. Ob die Ideen und An- gebote umgesetzt werden, ist noch nicht entschieden. BREMEN 1860 Baumschulenweg 8-10 28213 Bremen Tel. (0421) 21 18 60 www.bremen1860.de SCHWACHHAUSEN Magazin | Mai - Juni 201661 Tel. (0421) 211860

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