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SCHWACHHAUSEN Magazin | November-Dezember 2015

SCHWACHHAUSEN Magazin | September - Oktober 201556 Kauza Schwejk/Der Fall Švejk hat am 19. November Bremen-Premiere am Goetheplatz – Internationale Koproduktion Der brave Soldat Schwejk: Im deutschsprachi- gen Raum ist er eine der großen Schelmenfigu- ren, bekannt geworden nicht nur durch die Romanvorlage von Jaroslav Hašek, sondern vor allem durch die Verfilmungen der 60er und 70er Jahre mit Heinz Rühmann, Peter Alexan- der oder Fritz Muliar in der Hauptrolle. Doch Hašeks satirisches Werk ist vieles mehr – unter anderem steht es für harsche Kritik am Milita- rismus und seinen Strukturen, in die der Autor auch seine persönlichen Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg mit einfließen ließ. Der tschechische Regisseur Dušan David Parízek, der von „Theater heute“ für seine Wiener Inszenierung „Die lächerliche Finster- nis“ unlängst zum Regisseur des Jahres ge- wählt wurde, nahm sich jetzt in besonderer Form des Stoffes an. Besonders, weil er eine eigene Fassung des Stückes schrieb, das er in Weit mehr als eine Schelmenfigur Form einer Gerichtsverhandlung auf die Bühne bringt; und auch besonders, weil er dies in einer – der Vorlage angemessenen – In- ternationalität tat. So werden die Tschechen von Tschechen gespielt, der Ungar von einem Ungarn, und die Österreicher von Österrei- chern. Die beiden Österreicher wiederum sind in Bremen bestens bekannt, denn hierbei han- delt es sich um die Ensemblemitglieder Peter Fasching und Martin Baum – letzterer ar- beitete bereits vor zwei Jahren in Parí- zeks beeindruckender Arbeit „Die zehn Gebote“ mit dem Regisseur zusam- men. Beide schwärmen denn auch von der aktuellen Arbeit, die sie bereits nach Prag (zu den Proben) und nach Wien führte, wo das Stück bei den Festwochen bereits seine Premiere feierte, bevor es jetzt auch in Bremen zur Auf- führung kommt (und später auch noch in Prag). Verlosung! 2 x 2 Karten für „Der Fall Švejk “ am 19.11. um 19.30 Uhr im Theater am Goetheplatz. Einfach eine E-Mail bis zum 17. November an: gewinnen@schwachhausen-magazin.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen „Unsere Fassung spielt damit, ob Schwejk nun zu der Verhandlung kommt oder nicht“, ver- rät Baum alias General Fink, der von der Front zu der Verhandlung kommt, um mit dem „Fall Švejk“ – ist er ein lustiger Trottel oder doch ein Überläufer? – endlich abzu- schließen. Peter Fasching spielt einen Kadet- ten, der abgezogen wurde und als Gerichtsdiener eingesetzt wird – und der wie- derum hat so einige Gründe, um das Prozess- ende hinauszuzögern. Auch wenn das humoristische Element nicht zu kurz kommt, habe doch die Inszenierung „weit weniger Folklore, als man vielleicht durch die Filme er- wartet, und einen entsprechend großen reali- stischen Anteil“, so Fasching. Das Ausmaß an Gewalt und Anarchie, das dem Roman zu- grunde liege, sei bislang zu wenig gewürdigt worden, hatte Parízek zu Beginn der Arbeit betont – und dies sei in der Inszenierung durchaus deutlich geworden, so Baum und Fasching. „Das Schelmenhafte ist noch da, aber es steht nicht im Zentrum“, sagt Baum: „Es geht ums Vertuschen, bestimmte Struktu- ren und Mechanismen der Macht werden deutlich aufgezeigt.“ Die beiden Schauspieler wurden von der Wie- ner Presse im Übrigen einhellig für ihre Lei- stungen gefeiert, sind aber auch selbst voll des Lobes über die Zusammenarbeit: „Es war un- glaublich bereichernd und spannend, mit den tschechischen Kollegen zu arbeiten.“ (Frank Schümann) Kauza Schwejk/Der Fall Švejk nach dem Roman „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ von Jaroslav Hašek Regie: Dušan David Parízek Bremen-Premiere: Donnerstag, 19. November um 19.30 Uhr Weitere Vorstellung: Dienstag, 15. Dezember um 19.30 Uhr www.theaterbremen.de THEATER BREMEN

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