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SCHWACHHAUSEN Magazin | November-Dezember 2015

SCHWACHHAUSEN Magazin | November-Dezember 201524 enn man in einer Ehe das verflixte siebte Jahr übersteht, ohne die Partnerschaft an die Wand gefahren zu haben, hat man erst einmal eine wichtige Etappe geschafft. Ob es im Sport auch ungeschriebene Gesetze bezüglich der siebten Saison gibt, ist bislang nicht bekannt. Wohl aber, dass es für einen Trainer im Leistungsbereich schon eher außergewöhnlich ist, sieben Jahre lang mit ein und der selben Mannschaft zu arbeiten. John McLaughlin hat genau das mit den Rugbyspielern von Bremen 1860 bislang ziemlich erfolgreich geschafft. Nun gehen McLaughlin und sein Team in die achte Saison. Der Ire ist aber auch ehrlich genug, um einzuräumen, dass die vergangene Spielzeit nicht ganz die Erwartungen erfüllt hat. Weder die ei- genen, noch die der Mannschaft. „Wir waren selbst unser größter Gegner und haben uns selbst einige Fal- len gestellt“, resümiert McLauglin. Auf Rang sechs war 1860 in der Ab- schlusstabelle der 2. Bundesliga am Ende gelandet, hatte das angepeilte Saisonziel (Platz drei) verpasst. Zwei Punkte fehlten den harten Kerlen vom Baumschulenweg für Platz drei. Möglichkeiten, diese Zähler noch einzusammeln, hätte es auch gegeben. „In Berlin zum Beispiel“, erinnert sich McLaughlin und schüttelt noch einmal ungläubig den Kopf. Mit 19:0 hatten seine Schützlinge gegen den BSV zur Pause in Führung gelegen. Zudem im Hinspiel den Gegner bereits mit 50:10 regelrecht an die Wand gespielt. Was sollte da also noch schief gehen? Es ging schief, wie man im Nachhinein weiß. Die Berliner rissen das Match in der zweiten Halbzeit noch herum. „Eigentlich fast unmög- lich, solch einen Vorsprung zu verspielen“, so der Coach. „Was man an Schuld einem Trainer zuweisen kann, nehme ich gerne auf meine Kappe“, lacht McLaughlin, dem aber gerade an diesem Tag regel- recht die Hände gebunden waren. Mit nur 19 Spielern waren die Bremer nach Berlin gereist, hatten also kaum Wechselmöglichkeiten. „Und man kann in einer Sportart wie Rugby eben nicht jeden Spieler auf jeder Posi- tion einsetzen. Das sind ja fast alles Spezialisten“, erklärt der Coach. Vor allem in den Auswärtsspielen hatten die Bremer in der vergangenen Sai- son noch Luft nach oben. Wozu die Mannschaft in der Lage ist, das be- wies sie vor allem in den Heimspielen, in denen sie begeisternde Spiele zeigte. „Da haben wir einige große Siege eingefahren und den Zuschauern tolles Rugby mit viel Bewegung, vielen Versuchen und vielen Punkten gebo- ten“, erinnert sich McLaughlin an mitreißende Auftritte, aus denen er die Siege gegen den mehrfachen Deutschen Meister Viktoria Linden und gegen Leipzig noch hervorhebt. Die Heimspiele am Baumschulenweg haben sich inzwischen zu einem absoluten Publikumsmagnet entwickelt. „Die 1860er laufen regelmäßig vor 300 Zuschauern auf, das ist für die 2. Bundesliga schon eine echte Hausnummer und ein absoluter Gewinn für Mannschaft und Publikum.“ W Egal, wie das Wetter auch ist, beim Rugby wird immer mit vollem Körpereinsatz gespielt. Dabei geht es aber immer sehr fair zu.

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