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SCHWACHHAUSEN Magazin | Juli-August 2016

SCHWACHHAUSEN Magazin | Juli - August 2016 48 48 EINE FEE IN SCHWACHHAUSEN Ich treffe mich mit Deniz Ayin, Inhaberin des Kosmetikstudios „Elfenstaub“ in der Schwachhauser Heerstraße. Eigentlich bin ich eher eine untypische Frau. Jedenfalls wenn es um die üblichen Schubladen geht, in die man leider noch immer so unweigerlich gesteckt wird. Ich schminke mich nicht. Den „out-of-bed“-Look meiner Haare inklusive „messy bun“ habe ich perfektioniert. Und ich mache einen großen Bogen um Kosmetikstudios. Normaler- weise. Dass sie ihr Studio „Elfenstaub“ erst im Oktober 2015 er- öffnet hat und sie im „Feenstaub“ an der Parkallee parallel dazu weiterhin ihre Kunden begrüßt, fällt mir erst wieder ein, als ich zur verabredeten Zeit am falschen Ort auftauche. Stimmt, es sind ja zwei Läden. Übel nimmt Deniz Ayin mir meinen Fauxpas zum Glück nicht, stattdessen begrüßt sie mich lachend, als ich schließ- lich doch noch in Schwachhausen auftauche. Die Zeit nach der Ausbildung Eigentlich kommt ein eigenes Kosmetikstudio für Deniz Ayin nach ihrer Ausbildung gar nicht infrage. Vielleicht hat sie damals auch bloß nicht darüber nachgedacht, bis die Idee konkret geworden ist. „Nach der Aus- bildung vor 12 Jahren habe ich erst einmal an der Kosmetikschule als Do- zentin das 1. Semester unterrichtet und das 4. zusätzlich betreut“, erzählt sie mir. „Parallel dazu habe ich mich bei einem Studio in einem Ein- kaufszentrum auf eine Teilzeitstelle beworben. Teilzeit deshalb, weil ich neben der Arbeit und einem Nebenjob als Kosmetikerin noch genug Zeit für meinen Mann haben wollte, mit dem ich damals ganz frisch zusam- men war.“ Allerdings wird ihr nach dem Probearbeiten sofort die Stelle der Store-Leiterin angeboten – die sie nach langem Zögern schließlich an- nimmt. „Im Grunde war es so ganz schön. Ich hatte zwar Verantwortung, aber nicht zu viel. Und wenn ich die Tür hinter mir geschlossen habe, hatte ich Feierabend. Gearbeitet habe ich dann natürlich trotzdem viel mehr als ursprünglich geplant.“ Doch nach dem Umzug des Studios fehlt plötzlich die Laufkundschaft eines Einkaufszentrums und neue Kunden blieben aus – nach einigen Monaten zieht sie die Reißleine und kündigt. Erst die Feen, dann die Elfen Dass sie heute selbstständig ist, hat sie tatsächlich dem Arbeitsamt zu ver- danken. Der zuständige Mitarbeiter schlägt ihr vor, sich mit einem eige- nen Studio selbstständig zu machen: Sie habe Chancen auf einen Existenzgründerzuschuss. „Ich hatte ja kein eigenes Geld, und, ganz ehr- lich, ich konnte mir das zuerst überhaupt nicht vorstellen, einen Laden auf die Beine zu stellen.“ Sie geht nach Hause und bespricht sich mit ihrem zukünftigen Mann und den Schwiegereltern, die sie darin bestärken, doch wenigstens einmal einen Businessplan zu schreiben. „Sie haben mich daran erinnert, dass ich ja durchaus Erfahrung habe. Ich hatte immerhin schon ein Studio geleitet“, lacht Deniz Ayin. „Und als dann tatsächlich die Zusage für den Zuschuss kam, habe ich es einfach gemacht.“ Drei Mo- nate hat sie nun Zeit, ihr erstes Studio mit wenig Kapital aufzubauen. Selbst nach der Eröffnung sieht lange nicht alles so aus, wie es sein sollte – ein Tresen fehlte und Rollläden sind auch noch keine da. Trotzdem: Es ist ihr eigenes Geschäft. Und im Oktober feiert „Feenstaub“ bereits den achten Geburtstag! Es läuft von Anfang an gut: Ihre Stammkunden aus den vorherigen Studios melden sich an, bleiben – und sind teilweise bis heute da. Ihre sehr gute Arbeit und die ihrer Feen Melly, Maria, Steffi und Svenja spricht sich weiter herum, nun kommen vermehrt auch neue Kun- den aus Schwachhausen und anderen Stadtteilen. „Feenstaub“ wird schließlich so erfolgreich, dass es immer schwieriger wird, einen Termin In ihr neues Kosmetikstudio „Elfenstaub“ hat Deniz Ayin ganz viel Liebe und Arbeit reingesteckt

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