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SCHWACHHAUSEN Magazin | Juli-August 2015

SCHWACHHAUSEN Magazin | Juli - August 201524 EINE BOOTSFAHRT DURCH DEN BÜRGERPARK Utensilien für die Feinstarbeit den Verleih, sein Vater, ein Bootsbauer, baut und repariert die 23 Boote noch immer selbst. Nach einer kurzen Einweisung von Matthias Thrun steigen wir in das vier Meter lange und eineinhalb Meter breite Boot. Natürlich möchte Vincent rudern und ich setze mich, ihm gegen- über, an das eine Ende des Bootes – wie roman- tisch. Wir legen ab und gleiten durch das seichte Wasser, lauschen dem melodischen Plätschern, das entsteht, wenn die Paddel ins Wasser ein- tauchen und schauen uns tief in die Augen. Dann geht es ganz schnell, erst streift mich ein kleiner Ast, dann prallen wir unsanft gegen das Ufer. Verwundert sehen wir uns um und ent- decken, dass wir schon in der ersten Kurve fast gekentert wären. Eine Bootsfahrt, die ist zwar lustig – aber gar nicht so einfach. Umständlich versuchen wir uns aus dem Seerosendschungel zu manövrieren: vorwärts paddeln, etwas mehr rechts, etwas weiter links, dann wieder zurück. Ich denke mir „Das kann doch nicht so schwer sein!“ Nach einer gefühlt sehr langen Zeit sind wir wieder auf dem richtigen Kurs, die Situa- tion ist gerettet, die Sonne scheint und wir sind wieder glücklich. Lange geht es gut, wir genie- ßen die Natur, bewundern die schönen Seero- sen und beobachten die Enten, die neben un- serem Boot herschwimmen. Irgendwann drehe ich mich um, lasse die Beine baumeln und halte die Hände in das kühle Wasser. Dann möchte ich auch mal rudern. Euphorisch stehe ich auf – das Boot neigt sich gefährlich zur Seite. Ungefähr einmal im Monat kentern leichtsin- nige Ruderbootfahrer wie ich, weiß Matthias Thrun. Oft seien es Erwachsene, bei denen „das Boot eine Rolle macht“. Während am Anleger das Wasser noch sehr flach ist, gibt es aber auch Stellen, die bis zu vier Meter tief sind. Ich fange mich glücklicherweise wieder und wir tauschen die Plätze. Spätestens jetzt fällt mir auf, dass es eben doch schwer ist, so ein Ruderboot zu steu- ern. Ständig rudere ich auf der rechten Seite stärker als auf der linken und so fahren wir im Zickzack an der Waldbühne vorbei. Während wir noch darüber diskutieren, was ich falsch mache, treiben wir weiter, ohne dass wir mer- ken, wohin oder wem entgegen. So kommt es, dass wir beinahe die „Marie“, den Nachbau eines historischen Motorbootes aus dem Jahr 1908 streifen, mit dem sich diejenigen fahren lassen, die ihr Können, was Ruderboote angeht, Mit dem Boot durch den Bürgerpark: auf knapp vier Kilometern vorbei am Café „Emma am See“, an der Waldbühne und über den Meiereisee Wer keine Lust aufs Rudern hat: Mit dem histori- schen Motorboot „Marie“ läßt sich auch eine ge- pflegte Bootstour im Bürgerpark unternehmen

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