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SCHWACHHAUSEN Magazin | Mai-Juni 2015

SCHWACHHAUSEN Magazin | Mai - Juni 2015 59 Der Name „Nabis“ war Programm. Er leitet sich aus dem Hebräischen ab und bedeutet „Propheten“. Und als „Propheten einer neuen Kunst“ verstanden sich die jungen rebellischen Kunststudenten, als sie sich 1888/89 in Paris an der Académie Julian zu- sammenschlossen, um in Nachfolge von Paul Gau- guin und Émile Bernard eine Kunst zu schaffen, die sich über die Vorgaben der Natur bewusst hinweg- setzte. Den Mitgliedern der Nabis, darunter Paul Sérusier, Maurice Denis, Pierre Bonnard und Félix Vallotton, ging es vielmehr darum, Erlebtes aus der Erinne- rung in radikaler Subjektivität mit Farben und For- men festzuhalten, ohne dass sie dabei einen Gruppenstil ausprägten. Maurice Denis, Theoreti- ker der Gruppe, gab die Maxime aus, die die Nabis zu Mitbegründern der Moderne machte: „Man er- innere sich daran, dass ein Bild, bevor es ein Schlachtpferd, eine nackte Frau oder irgendeine Ge- schichte darstellt, in erster Linie eine ebene Fläche ist, bedeckt mit Farben, welche in einer bestimmten Ordnung zueinander stehen.“ Die Kunsthalle Bremen besitzt mit über 250 Blät- tern außerhalb Frankreichs einen der reichsten Be- stände an Nabis-Grafik überhaupt, von denen eine Auswahl von rund 60 Meisterblättern um Maurice Denis‘ großformatige Gouache zu dem berühmten Programmbild „Hommage à Cézanne“ präsentiert wird. Maurice Denis, Hommage à Cézanne, um 1899/1900, Gouache auf Leinwand, 178 x 240 cm, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen / Foto: Lars Lohrisch Pariser Propheten der Moderne – Grafik der Nabis Die Ausstellung „Enlight my Space. Kunst nach 1990“ präsentiert Werke aus der Sammlung der Kunsthalle Bremen zusammen mit Hauptwerken aus der seit Mitte der 1990er-Jahre aufgebauten Kunstsammlung der Bremer Landesbank. Beide Sammlungen ergänzen sich zu einem eindrucksvollen Überblick über die turbulente und für die aktuelle Kunst- produktion prägende Zeit. In einer Zeit der politischen Umbrüche und gesellschaftlichen Veränderungen öffnete sich die Kunst der 1990er-Jahre neuen Themen, Materialien und Aus- drucksformen. In den verschiedensten Medien von der Malerei über die Ob- jektkunst bis zu Rauminstallationen er- forschten die Künstlerinnen und Künstler 4. Juli bis 11. Oktober 2015 ein neues Raumgefühl und hinterfragten die Wahrnehmung des Betrachters. Die Ausstellung untersucht die Kunst dieser Epoche zwischen den revolutio- nären 1970er- und technisierten 2000er- Jahren mit Werken und Installationen von u.a. Stephan Balkenhol, Peter Doig, Olafur Eliasson, Dan Flavin, Rupprecht Geiger, Gotthard Graubner, Katharina Grosse, Candida Höfer, Martin Honert, Ilya Kabakov, François Morellet, Otto Piene, Tobias Rehberger und Jerry Ze- niuk. www.kunsthalle-bremen.de Olafur Eliasson, Raum für eine Farbe, Installation, Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Jürgen Nogai bis 31. Mai 2015 Enlight my Space. Kunst nach 1990 SCHWACHHAUSEN Magazin | Mai - Juni 201559

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