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SCHWACHHAUSEN Magazin | Mai-Juni 2015

Die Premiere von Händels Oper „Oreste“ am 24. Juni sollten sich nicht nur Freunde der Ba- rockoper dick in ihrem Kalender anstreichen, denn es wird mit Sicherheit eine Inszenierung, die auch jene fesseln wird, die sich ansonsten eher für ‚heutigere‘ Formen interessieren. Ro- bert Lehniger, dessen sparten- und genreüber- greifender Paukenschlag „Hair“ die vergangene Spielzeit abschloss, stellt sich mit „Oreste“ dem Publikum zum ersten Mal als Opernregis- seur vor. Im Zentrum dieser Arbeit wird die Frage stehen, wie wir es schaffen können, uns von unseren Prägungen und Traumata zu be- freien. Die Handlung der Oper geht zurück auf das mythologische Drama „Ιφιγένεια εν Ταύροις“ („Iphigenie bei den Taurern“, ca. 414 v. Chr.) von Euripides, wurde aber unter anderem durch Elemente anderer Tragödien von Aischylos und Sophokles ergänzt. Oreste hat seine Mutter getötet und wird für diese Bluttat von den Furien gejagt und in den Wahnsinn getrieben. Das Delphische Orakel weissagt ihm Heilung auf Tauris. Dort herrscht der Tyrann Toante, dem seinerseits ein Orakel den Tod durch Oreste vorausgesagt hat. Pro- phylaktisch lässt er daher alle Fremden der Göttin Artemis opfern. Deren Priesterin ist die vermeintlich vor langer Zeit getötete Schwester Orestes, die in der steten Angst lebt, irgend- wann ihren Bruder opfern zu müssen… Auch THEATER BREMEN Premiere… für diese Produktion ist es dem Theater Bre- men gelungen, den Barockspezialisten Olof Boman als Musikalischen Leiter zu gewinnen, der bereits bei Vivaldis „Orlando furioso“ in der Regie von Anna-Sophie Mahler die Musi- kalische Leitung hatte. Noch im Programm… Weiterhin auf dem Spielplan steht Gaetano Donizettis Belcanto-Oper „L’elisir d’amore (Der Liebestrank)“. Die Oper ist eine Ausein- andersetzung mit der Tradition der Buffa und wurde zu einem der größten Erfolge Donizet- tis, dessen Komposition sich durch eine enorme melodiöse Vielfalt auszeichnet. Die Handlung ist gleichermaßen kurzweilig wie verzwickt: Adina, eine launische und reiche Bäuerin, steht zwischen zwei Männern, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Der junge und einfältige Nemorino ist zwar ernst- haft in sie verliebt, aber zu schüchtern, sie auch entsprechend zu umwerben. Der Ser- gant Belcore wiederum erobert Adina mit sei- nem selbstsicheren Habitus quasi im Vorbeigehen. Trotzdem weicht sie seinem An- trag zunächst aus, gibt aber auch Nemorino, der all seinen Mut zusammengenommen hat, einen Korb. Nemorino setzt daraufhin all seine Hoffnungen auf einen vermeintlichen Liebestrank, der Adina in seine Arme treiben SCHWACHHAUSEN Magazin | Mai - Juni 201558 Verlosung!3 x 2 Karten für die Vorstellung „L’elisir d’amore (Der Liebestrank)“ am 14. Juni um 18 Uhr im Theater am Goetheplatz. Einfach eine E-Mail biszum 25. Mai an: gewinnen@schwachhausen-magazin.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen „L’elisir d’amore (Der Liebestrank)“ ist schönster italienischer Belcanto und mit Michael Talke inszeniert ein alter Bekannter diese komödiantische Version des Tristan-und-Isolde-Mythos soll. Das dieser tatsächlich die erhoffte Wir- kung zeigt, überrascht in erster Linie seinen Anbieter, einen fahrenden Scharlatan, der sich über ein gutes Geschäft freuen darf. Dazwi- schen liegen eine große Portion Zufall und Verwicklung, eine reiche Erbschaft und eine abgesagte Hochzeit... Alle, die diese bunt-glit- zernde, pop-artige Inszenierung von Regisseur Michael Talke bislang versäumt haben, sollten einen Besuch unbedingt noch in dieser Spiel- zeit nachholen! Zum letzten Mal… Von Felix Rothenhäuslers erster Opernregiear- beit (aber nicht seiner letzten, so viel sei schon mal verraten!) „Le Nozze di Figaro“ müssen wir uns im Mai leider verabschieden. Gut einen Monat später, am 11. Juni wird die Netzestadt Mahagonny zum letzten Mal ihre Tore öffnen. Was die Brecht-Erben über Bene- dikt von Peters Inszenierung der Antikapitalis- mus-Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ denken, ist nicht überliefert. Das Bremer Publikum aber war begeistert und die Kritiken voll des Lobes. Und zum Schluss schon mal eine kleine Warnung: Vom 19. Juli bis Mitte September geht das Theater Bremen in die Spielzeitpause! Alle Termine unter www.theaterbremen.de

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