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ePaper created 2015-03-16, 16:48:16 | version 1.36.0
SCHWACHHAUSEN Magazin | März - April 2015 59 Anlässlich der Ausstellung „Émile Bernard – Am Puls der Moderne“ (bis 31. Mai) bietet die Kunsthalle Bremen in Zusammenarbeit mit dem Bremer Künstler Christian Holtmann eine außergewöhnliche Sel- fie-Mitmachaktion. Die Museumsbesucher können anhand von Sel- fies in die Gemälde von Emile Bernard eintauchen und sich mit ihnen inszenieren. Um den Besuchern eine interaktive Auseinandersetzung mit der Kunst von Emile Bernard zu ermöglichen, installiert die Kunsthalle Bremen während der Ausstellungslaufzeit eine neuartige Selfie-Mitmachak- tion. Dafür wurden verschiedene Motive aus Gemälden von Bernard als Zeichnungen auf zwei Spiegeln im Haus angebracht. Die Besucher sind während der Ausstellungslaufzeit dazu eingeladen, sich mit die- sen Motiven zu inszenieren und ihr MuseumSpiegelSelfie mit dem Hashtag #ÉmileBernard in den sozialen Netzwerken zu teilen. Die Kunsthalle ist gespannt auf die Kreativität der Fotos und freut sich über eine Verlinkung zu ihren Profilen in den sozialen Netzwerken Facebook (@KunsthalleBremen) und Twitter (@Kunsthalle_HB). Bei den vier Motiven handelt es sich um Elemente aus Gemälden, die in der Bretagne, Spanien und Kairo entstanden sind: ein Regenschirm aus dem Gemälde „Bretonische Frauen mit Sonnenschirmen“ von 1892, eine Gitarre aus dem Gemälde „Spanische Bettler“ von 1897, die Haschischraucherin aus dem Gemälde „Die Haschischraucherin“ von 1900. Ein weiteres Selfie-Motiv ist der Katalog zur Ausstellung – die einzige aktuelle deutsche Publikation zu Bernard. Je zwei Motive sind auf dem Spiegel im Foyer der Kunsthalle angebracht und zwei auf einem Spiegel im Damen-WC. Die Kunsthalle Bremen reagiert mit ihrer Initiative auf das Phänomen der Selfies und Spiegel-Selfies und regt eine zeitgenössische Form der Auseinandersetzung mit Kunst- werken an. Im Rahmen der Selfie-Aktion freut sich die Kunsthalle Bremen über eine Zusammenarbeit mit dem Bremer Künstler Christian Holtmann, von dem die künstlerische Umsetzung der Zeichnungen stammt. Die Selfie-Aktion ist eine Initiative der Abteilung für Presse- und Öffent- lichkeitsarbeit, die den Auftritt der Kunsthalle in den sozialen Netz- werken betreut. #MuseumSpiegelSelfie: Aus dem Original von Émile Bernard: Spanische Bettler, 1897, Öl auf Leinwand, 182 x 120 cm, Privatbesitz. Foto: Kunsthalle Bremen / Wunschgesichter Selfie-Aktion mit #ÉmileBernard-Gemälden www.kunsthalle-bremen.de Im Rahmen der Vorbereitungen auf die Ausstellung „Emile Bernard – Am Puls der Moderne“ (bis 31. Mai) entdeckte die Kunsthalle Bremen eine bisher unbe- kannte Federzeichnung von Emile Ber- nard, die seinen Künstlerfreund Vincent van Gogh zeigt. Das Porträt wurde im Bernard-Album gefunden, das insgesamt 858 bisher unveröffentlichte Zeichnun- gen umfasst. Die Doppelseite des Al- bums, auf der sich die Federzeichnung befindet, wird am Montag, dem 30. März, dem Geburtstag von van Gogh, aufgeschlagen und ist ab Dienstag, dem 31. März bis zum Ende der Ausstellung der Öffentlichkeit erstmals zugänglich. Die Federzeichnung „Vincent van Gogh“ (1886/87) von Emile Bernard, eine circa postkartengroße Federzeichnung, zeigt van Gogh in einem Café: Eingeklemmt zwischen zwei Flaschen und zwei Unbekanntes Porträt von Vincent van Gogh entdeckt Frauen, wendet er sich mit stechendem Blick zum Betrachter. Der hohe Haaran- satz, die Geheimratsecken und die Bart- tracht kennzeichnen auch van Goghs Pariser Selbstbildnisse von 1886/87, und ähnlich charakterisierte ihn Henri de Toulouse-Lautrec 1887 in einem Pastell. Emile Bernards (1868–1941) Porträt von van Gogh dürfte daher im Winter 1886/87 entstanden sein. Der Fund ist eine Besonderheit, da ins- gesamt nur sehr wenige Darstellungen des Künstlers Vincent van Gogh existie- ren, die nicht von ihm selbst stammen. Bis zum 30. März 2015 wird eine Dop- pelseite des Bernard-Albums präsentiert. Am 30. März, dem 162. Geburtstag von van Gogh, wird das Album auf die Dop- pelseite umgeblättert, auf der sich das Porträt befindet. Emile Bernard, Vincent van Gogh, 1886/87, Feder in Schwarz, ca. 13,5 x 10 cm, Bernard- Album, S. 130, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen Foto: Karen Blindow SCHWACHHAUSEN Magazin | März - April 201559