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SCHWACHHAUSEN Magazin | September-Oktober 2014

SCHWACHHAUSEN Magazin | September - Oktober 201422 Der Gallenröhrling ist der klassische Doppelgänger des Steinpilzes und macht seinem Namen alle Ehre. Ein einziges Exemplar in einer Pfanne voller Steinpilze kann die gesamte Mahlzeit gallebitter machen. Der Spitzgebuckelte Raukopf ist einer der tödlich giftigen Pilze und bei uns mittlerweile relativ häu- fig zu finden, auch zurzeit Marlene Gierschewski von den Wanderfreunden Bremen unter- nimmt Entdeckertouren durch den Bürgerpark Sein Interesse für Pilze sei aber tatsächlich im Bürgerpark entflammt. Seine damalige Freundin hatte während eines Spaziergangs auf soge- nannte Safranschirmlinge hingewiesen. „Das sind Pilze, die häufig im Spätherbst dort stehen“, sagt Simon Makhali. „Aber viele Menschen rea- gieren mit Unverträglichkeit auf diese Art, und sie haben giftverdächtige Verwandte.“ Darüber hinaus findet man im Spätherbst im Bürgerpark zum Beispiel Hal- limasch. „Er ist roh sehr giftig. Er muss gut durcherhitzt werden, dann kann er aber sehr schmackhaft sein“, sagt Simon Makhali. Ein Massenpilz im Bürgerpark ist laut Makhali auch der Magen-Darm-giftige Grünblättrige Schwefelkopf. „Er fällt durch ein leuchtendes, gelbliches Grün auf, so ähn- lich wie Textmarkergelb“, sagt Makhali. Maronen-Röhrlinge oder Tint- linge hat Marlene Gierschewski ebenfalls schon in vergangenen Jahren entdeckt. Erst kürzlich wurden sogar Riesenchampignons an der Parkal- lee auf einem Grünstreifen zwischen den Eichen gefunden. Dort stehen auch Grüne Knollenblätterpilze. Beim Sammeln muss man einiges beachten. Es ist wichtig, nicht nur ein Merkmal zu kennen, sondern die Merkmalskombination, mit der man eine Art bestimmt. Das heißt, wie ist die Stieloberfläche beschaffen, wie die Lamellen am Stiel angewachsen, die Farbe des Sporenpulvers oder wie riecht der Pilz? Ob man die Pilze abschneidet oder herausdreht, sei egal. „Wenn man weiß, dass es ein Speisepilz ist, kann man ihn abschneiden“, sagt Makhali. Anderenfalls sollte man vorsichtig versuchen, den ganzen Pilz mit Stiel und Hut zu entfernen. Denn die Stielbasis kann Merkmale haben, die zur Bestimmung wichtig sind. „Sonst kann es schwierig sein, zwischen gut und böse zu unterscheiden“, sagt Simon Makhali. Von Pilzen, die man nicht einwandfrei identifizieren kann, sollte man die Finger lassen. Am 4. Oktober geht Marlene Gierschewski auf eine Entdeckertour zum Thema Pilze durch den Bürgerpark. Weitere Informationen gibt es unter www.wanderfreunde-bremen.de oder der Rufnummer (0421) 37 46 72. Auch Simon Makhali veranstaltet verschiedene Führungen in Kooperation mit der Volkshochschule sowie dem NABU. P I L Z E I M B Ü R G E R P A R K Den jungen Maronen-Röhrling hat Simon Makhali in einem Waldgebiet südwestlich von Bremen entdeckt.

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