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SCHWACHHAUSEN Magazin | September-Oktober 2014

SCHWACHHAUSEN Magazin | September - Oktober 2014 15 GEIGENBAUER FRANK WICHMANN „F. Wichmann Geigenbau“ steht in golde- nen Lettern über dem Geschäft, das sich im Erdgeschoss eines herrschaftlichen Alt- bremer Hauses in der Uhlandstraße 33 be- findet. Wie zu Stradivaris Zeiten vereint Wichmann Wohn- und Arbeitsraum unter einem Dach. Gleich beim Betreten des La- dens empfängt den Kunden eine ganz be- sondere Atmosphäre: Die Holzdielen knarren unter den Füßen, eine prächtige Standuhr, ein großes Schwarz-Weiß- Foto eines Geigenbauers und ein altmodischer Kronleuchter unter der Decke erwecken den Anschein, die Zeit sei hier vor 100 Jahren ste- hengeblieben. Viele Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässe in verschiedenen Größen und Lackierungen stehen zum Verkauf bereit. Wich- mann zeigt auf einen Kontrabass, der zu seinen liebsten Stücken gehört. 30.000 Euro soll dieses von ihm in allen Teilen handgemachte Instru- ment kosten. Freilich, das ist sehr viel Geld. Ge- messen an dem Arbeitsaufwand ist es jedoch ein Schnäppchen: „Sollte ich den Kontrabass zu diesem Preis verkaufen, liegt mein Lohn ir- gendwo zwischen dem eines Hausmeisters und Dachdeckers“, erklärt der 54-Jährige lächelnd. Geigenbauer ist eben viel mehr eine Berufung als ein Beruf. Reich werde man damit jedenfalls nicht, sagt Wichman. Der 54-Jährige ist gerade damit beschäftigt, eine rund 200 Jahre alte Geige behutsam zu restau- rieren. „Der Auftrag eines Kunden“, sagt er, während er über die Spannungsrisse in der Decke der Violine streicht und diese über die Gläser seiner tief sitzenden Brille genau begut- achtet. Das Instrument liegt auf seiner Werk- bank unter einer Lampe inmitten von Werkzeugen, kleinen Gläschen mit verschiede- nen Lacken und Pinseln. Die meiste Zeit ist derEin geschultes Auge ist beim Aussägen der „Schnecke“ gefragt Das herrschaftliche Altbremer Haus mit dem schönen Geigenbau-Laden in der Uhlandstraße 33 Frank Wichmann gibt seinem Auszubilden- den Jonathan Lahusen wertvolle Tipps

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