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SCHWACHHAUSEN Magazin | Juli-August 2014

Es gibt Berliner, die behaupten, Berlin sei so groß „wie det janze Ruhrjebiet“. Es gibt Bremer, die behaupten, Bremen sei ein Dorf. Was hat Sie gereizt, vom großen Ber- lin in das kleine Bremen zu kommen? Der Altvorstand des Bankhauses Neelmeyer hier, Christoph Raithelhuber, war 67 Jahre alt und die Frage war: Wer folgt ihm nach? Und ich finde das Bankhaus Neelmeyer sehr inter- essant, weil es viel Potenzial hat, eine gewach- sene Privatbank-Kultur und kompetente Mitarbeiter. Es ist alles da, was wir brauchen, um ein richtig tolles Bankhaus zu werden. Was wichtig war: Neelmeyer gehört zu 100 Prozent der UniCreditBank. Sie haben mir Ge- staltungsfreiheit zugebilligt und man hat mir ge- sagt: Mach was draus. Es ist wichtig, dass wir hier unabhängig gestalten können, sonst hätte ich meinen Hut nicht in den Ring geworfen. Und aus privater Sicht: Meine Eltern leben in Bad Zwischenahn, meine Frau kommt aus Ost- friesland. Es ist spannend, wieder nahe an Zu- hause zu arbeiten. Nach 25 Jahren ist es immer noch Zuhause und das ist schön. Wie groß ist das Bankhaus, wie viele Mit- arbeiter haben Sie? Das Bankhaus Neelmeyer ist 107 Jahre alt und eine der größeren Banken hier. Wir haben etwa 275 Mitarbeiter. Wir haben alles im Haus. Die meisten Privatbanken haben nur eine Ver- triebsmannschaft vor Ort. Viele unserer Mitar- beiter sind im Bereich Beratung tätig. Wir haben fast 20.000 Kunden, mit denen wir oft über Generationen hinweg zusammenarbeiten. Wir versuchen auch, unter den Beratern eine Kontinuität zu gewährleisten. Was macht das Besondere am Bankhaus Neelmeyer aus? Unser Fokus liegt auf dem gehobenen Privat- kundengeschäft. Es geht letztendlich darum, kompetente Mitarbeiter zu haben, die unsere Kunden verstehen und optimal beraten. Wir denken längerfristiger und investieren in unse- ren Mitarbeiterbereich, zum Beispiel in die Per- sönlichkeitsentwicklung. Wir haben gerade ein Programm gestartet, um junge Mitarbeiter wei- terzubringen und zu fördern. Es heißt „mea via“ und ich bin sehr stolz darauf. Ich habe die Bereichsleiter nach ihren besten jungen Mitar- beitern gefragt. Wir haben sechs ausgewählt. Sie bekommen ein spezielles Coaching, Einblick in die Firmenstrategie, Motivationstraining bis hin zur Stilberatung. Als kleines Haus können wir das gut machen. Wir sind eine etwas an- dere Bank. Auch Herzenswärme und Engage- ment sind Stichworte bei uns. Das leben wir auch und unsere Mitarbeiter ebenfalls. P E R S Ö N L I C H K E I T E N A U S S C H W A C H H A U S E N Was gefällt Ihnen als Neu-Schwachhauser an Bremen? Es ist ein Gefühl von Heimat, irgendwie wie Zu- hause. Es ist ein schönes Gefühl. Meine Eltern leben um die Ecke. Ich habe nichts von der Sprödheit gefunden, die den Norddeutschen so nachgesagt wird. Ich bin mit offenen Armen empfangen worden und habe nur nette Leute kennengelernt. Sie haben nicht den Nachteil der Anonymi- tät hier. Der Bürger- park ist um die Ecke. Bremen bietet eine ganze Menge. Aber man lebt irgendwie enger zusammen als in Berlin. Dort können sie Beruf und Privates trennen. In Bremen ist es mehr eine Art „Community“. Und es gibt viele wirk- lich schöne Orte hier. Gibt es auch etwas, das Ihnen nicht ge- fallen hat? Nein, eigentlich gibt es keine Erwartungen, die nicht erfüllt wor- Dr. Frank Schlaberg vor der schönen Fassade des Bankhauses Neelmeyer am Marktplatz INTERVIEW & FOTOS | RENATE SCHWANEBECK den sind. Meine Frau würde vielleicht sagen, dass die Nordsee zu weit weg ist… Nein, man wohnt hier schön und hat kurze Wege im Vergleich zu Berlin. Ich kann mit der Straßenbahn zur Arbeit fahren. Das genieße ich. Man wohnt hier allerdings weniger heterogen als in Berlin.

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