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SCHWACHHAUSEN Magazin | September-Oktober 2013

SCHWACHHAUSEN Magazin | September - Oktober 2013 13 D I E O A S E D E R E R H O L U N G - D E R B Ü R G E R P A R K Nach welchen Kriterien werden die Bäume im Bürgerpark gefällt? Für uns ist es relevant, ob von einem Baum eine Gefährdung für die Besu- cher ausgeht. Insofern werden im Park nur kranke und nicht mehr standsichere Bäume gefällt. Es gab gerade die Aktion „Bau dir deinen Park“, bei der das „Brennerei next generation lab“ der Wirtschaftsförderung Bre- men (WFB) in Zusammenarbeit mit dem Bürgerparkverein Pas- santen nach ihren Ideen und Wünschen für den Bürgerpark befragten. Wie war die Resonanz auf diese Aktion? Die Resonanz auf diese Aktion war gut. Wir haben uns von den Feldstu- dios einen Blick über den Tellerrand hinaus erhofft, um Anregungen zu bekommen, wie wir den Park noch attraktiver gestalten und um neue Spenden werben können. Interes- sant war jedoch, dass die meisten Be- fragten den Bürgerpark einfach so bewahren möchten wie er ist. Ist es angedacht, dass einige Ideen aus dieser Aktion realisiert werden? Die Ergebnisse der Aktion werden am 26. Sep- tember präsentiert. Bei den Nutzungsvorschlä- gen müssen wir beurteilen, was für den Park sinnvoll ist und was wir davon auch finanzie- ren können. Wenn diese Aspekte berücksich- tigt sind, werden wir sicherlich einige Ideen umsetzen. Welches ist Ihr Lieblingsplatz im Park und warum? Mein Lieblingsplatz im Park wechselt mit den Jahreszeiten. Ich mag den Bereich um den Schwanensee sehr oder im Frühjahr, wenn die Rhododendren blühen, das Gebiet um den Hol- lersee. Auch das Areal zwischen Meiereisee, Meierei und Meiereivilla gefällt mir sehr gut sowie das „emma am see“. Vor welchen Herausforderungen steht der Bürgerpark? Eine große Herausforderung wird es sein, den Baumbestand des Parks zu erneuern sowie den guten Pflegezustand zu erhalten. Leider müs- sen wegen des zunehmenden Alters immer mehr Bäume gefällt werden, da die Erhaltung der Verkehrssicherheit zum Schutze der Park- bewohner oberste Priorität hat. Ich würde sehr gerne mehr Bäume stehen lassen, und wir ver- suchen die Bäume so lang wie möglich zu er- halten, aber die Sicherheit für die Parkbesucher hat Vorrang. Demzufolge hat auch die Beseiti- gung von toten Ästen stark zugenommen und die Kosten für diese Tätigkeiten steigen von Jahr zu Jahr. Durch den Verkauf der gefällten, kran- ken Bäume erzielen wir nur ein Drittel der er- forderlichen Fällkosten. Trotz der umfang- reichen Nachpflanzungen, auch durch die vie- len Baumspenden, wird sich das Bild der Ge- hölzflächen im Park in den nächsten Jahrzehnten stark verändern. Eine weitere Herausforderung wird es sein, die finanziellen Mittel zur Erhaltung des Parks si- cherzustellen. Aber ich hoffe auf die weitere Un- terstützung vieler Bremer. Was wünschen Sie sich für den Bürgerpark? Ich wünsche mir, dass die Bremer Bürger dem Bürgerpark weiterhin so zugetan sind und wir auch zukünftig mit Spenden bedacht werden. Auch wünsche ich mir, dass sich die Parkbesu- cher gut benehmen. Rücksichtslose Fahrradfah- rer, Schnitzereien an Bäumen, Graffiti auf Denkmälern und Brücken, die Entsorgung von Hausmüll im Park oder auch jegliche Formen von Vandalismus sind ärgerlich und kosten un- nötig Geld. Ich möchte, dass sich die Menschen im Park wohl fühlen und gerne hierher kom- men. Vielen Dank für das Gespräch! www.buergerpark.de Tim Großmann (42 Jahre) ist seit dem 1. Januar 2012 Direktor des Bremer Bürgerparks. Der gebürtige Nordrhein-Westfale hat an der Technischen Universität Dresden Land- schaftsarchitektur studiert. Nach Beendi- gung seines Studiums im Jahr 2000 arbeitete Tim Großmann als Diplom-Inge- nieur im Büro Professor Pridik & Freese in Marl und war dort zunächst mit der Erstel- lung von Umweltgutachten und Objektpla- nungen betraut. Nach dreijähriger Berufstätigkeit wurde er in die Architekten- kammer Nordrhein-Westfalen aufgenom- men. Später war er im Büro Professor Pridik & Freese für die Projektentwicklung und Bauleitung einzelner Objekte zustän- dig. Seinem besonderen Interesse am Fach- gebiet der Pflanzenverwendung konnte Tim Großmann im Rahmen komplexer Pflanz- planungen und im Zuge der Fortbildung zum Sachverständigen für Baumpflege nachgehen. Vor seinem Wechsel zum Bremer Bürger- park lagen seine Aufgaben vornehmlich im Bereich der Projektleitung. Zu seinen Pro- jekten gehörten u. a. die Um- bzw. Neuge- staltung von Außenanlagen an Klinik- neubauten, die Realisierung des rund 750 Hektar großen Landschaftsparks Hoheward sowie die Umwandlung einer ehemaligen Bahntrasse in einen Fuß- und Radweg. Der 1900 handangefertigte Flurplan des Parkdirektors Carlf F.H.A. Ohrt (Direktor von 1884 bis 1908), erklärt detailgetreu die wichtigsten Punkt im Bürgerpark. INTERVIEW & FOTOS | BIRGIT REHDERS

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